So redet man am Würstelstand (der ein immaterielles Kulturerbe werden soll)
- Robert Sedlaczek
- 26. Juni 2024
- 1 Min. Lesezeit
Der Wiener Würstelstand soll von der UNESCO zum immatierellen Kulturerbe erklärt werden, warum auch nicht? Alles, was vom Aussterben bedroht ist, bekommt diesen Status. Der Antrag ist so gut wie fertig, eine Ablehnung wäre eine große Überraschung.
Vielleicht sollte man uno actcu auch gleich den Würstelstandjagon zum Kulturerbe erklären. Hier eine kleine Auswahl aus meinem "Großen Wörterbuch des Wienerischen", erschienen im vergangenen Herbst in einer Tochtergesellschaft des Haymon Verlages.
Arschpfeifferl, das: scharfer Pfefferoni
Bugl, der: Endstück von Brot
Buringer, der: Burenwurst, Verkäufer von heißen Würsten, Betreiber eines Würstelstands
Eitrige, die; Eiterfinger, der; Eiterhäutel, das: Käsekrainer
Flachsenpanscher, der: Würstelverkäufer mit Bauchladen
Flachsenverdrahrer, der: Verkäufer am Würstelstand
Glasaugen, die: Silberzwiebeln, manchmal fälschlich als Perlzwiebeln bezeichnet
Glaswecken, der: Flaschenbier
Glatten, die: Frankfurter
Glatte, der: scharfer Senf
Gspiebene, der: süßer Senf (= Kremser Senf)
Gspitzte, der: scharfer Pfefferoni
Hülsen, die: Dosenbier
Keil, der (gespr. Käu): scharfer Pfefferoni, großes Stück Brot
Mamba, die: grüne M.: milder Pfefferoni
Sechzehnerblech, das: Ottakringer Bier (aus dem 16. Bezirk)
Würstinger, der (gespr. Wiaschdinga): Betreiber eines Würstelstandes
Weitere Ausdrücke im "Großen Wörterbuch des Wienerischen".
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